WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42016
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Waren im Jahr 2010 im Durchschnitt noch 10.800 Männer und Frauen unter
25 Jahren im Land ohne Job, waren es 2015 durchschnittlich noch rund
5.600.
Auch die Arbeitslosenquote junger Menschen ist gesunken: 2010 lag
sie im Jahresdurchschnitt bei 8,1 Prozent, 2015 bei 6,5 Prozent. Allerdings liegt
sie damit noch über dem Bundesdurchschnitt von 5,3 Prozent.
„Natürlich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit ein positiver Trend.
Neben der guten konjunkturellen Entwicklung ist hierfür aber vor allem die
demografische Entwicklung der letzten Jahre verantwortlich. Geburtenknick
und Überalterung wirken sich immer stärker auf den Arbeitsmarkt aus. Die
Bevölkerung altert, dadurch gibt es auch immer weniger junge Arbeitslose“,
sagte der Chef der BARegionaldirektion SachsenAnhaltThüringen, Kay
Senius.
Problematisch entwickelt sich die Struktur der jungen Arbeitslosen.
Laut
Senius drohen hier Verfestigungstendenzen. Denn diejenigen, die über eine
gute Schulbildung und Ausbildung verfügten, hätten auf dem von Fachkräfte
bedarfen geprägten Arbeitsmarkt in der Regel beste Chancen. Übrig blieben
diejenigen, die ernsthafte Defizite aufwiesen. So haben immer mehr keine ab
geschlossene Ausbildung. Im Jahresdurchschnitt 2010 hatten 33 Prozent der
Arbeitslosen unter 25 Jahren keine Ausbildung, 2015 waren es bereits 59
Prozent. Dazu kommt: Junge Arbeitslose sind immer länger arbeitslos: 2010
lag der Anteil der Jugendlichen, die ein Jahr und mehr ohne Job waren, an al
len jungen Arbeitslosen bei 5,8 Prozent, 2015 waren es mehr als 8,3 Prozent.
„Viele haben keinen Berufsabschluss, weil sie bereits in der Schule erhebliche
Probleme hatten und oft dort auch keinen Abschluss erreichen konnten. Die
Chancen für einen reibungslosen Einstieg ins Berufsleben und eine stabile
Erwerbsbiografie sinken damit erheblich“, erklärte Senius. Dazu kämen bei
vielen oft auch soziale Probleme. (em/mü)
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Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren in Thüringen sank seit 2010
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um 48 Prozent –
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Aber: Es sinken auch die Chancen junger Arbeitsloser,
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zumindest wenn sie keine Ausbildung haben. Das ergab eine
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Statistikauswertung der BARegionaldirektion SachsenAnhaltThüringen
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anlässlich des „Internationalen Tags der Jugend“.
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Jugendarbeitslosigkeit
Warum die Berufsausbildung wichtig ist!
Nicht gut genug?
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Das neue Ausbildungsjahr hat vor kurzem begonnen. Mit einer
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Ausbildungsquote von sechs Prozent liegt der ostdeutsche Maschinenund
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Anlagenbau deutlich über dem Durchschnitt des verarbeitenden
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Gewerbes. Die Hälfte der ausbildenden Unternehmen hatte in diesem Jahr
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jedoch Schwierigkeiten, die gewerblichen Ausbildungsplätze mit geeig.
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neten Jugendlichen zu besetzen. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost
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unter den 350 Mitgliedern aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg.
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Vorpommern, Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen.
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Probleme bereiteten demnach die rückläufige Zahl an Bewerbungen sowie
eine mangelhafte Ausbildungsreife der jungen Leute.
„Im Vergleich zum
Vorjahr ist die Zahl der Unternehmen gestiegen, welche die qualitativen
Defizite der Schulabgänger kritisieren“, sagt Reinhard Pätz, Geschäftsführer
des Landesverbandes. 80 Prozent der Betriebe mit Schwierigkeiten bei der
AzubiSuche bemängelten, dass den Jugendlichen unter anderem Grundlagen
wissen fehle und sie somit nicht ausreichend auf die Anforderungen in der be
trieblichen Praxis vorbereitet seien. Im Jahr zuvor sagten das 74 Prozent. Eben
falls vier von fünf Unternehmen begründeten ihre Probleme mit niedrigeren
Bewerberzahlen. Am häufigsten führten sie diese auf den demografischen
Wandel zurück. Zudem entscheiden sich die begehrten Nachwuchskräfte ver
mehrt für ein Studium statt für eine betriebliche Ausbildung. „Das hängt auch
damit zusammen, dass viele Schüler, Lehrer und Eltern nur wenige gewerbli
che Ausbildungsberufe kennen. Es gibt jedoch zahlreiche attraktive Industrie
berufe, in denen sich junge Menschen verwirklichen können. Gerade der
Maschinenund Anlagenbau ist vielfältig und spannend“, erklärt Pätz. (em)