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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42016

Fotos: contrastwerkstatt/fotolia

Dein Engagement

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AssessmentCenter sind ein Auswahlverfahren, bei dem die Bewerber für

einen bestimmten Zeitraum – meist ein bis drei Tage – genau unter die Lupe

genommen werden.

Man möchte herausfinden, wer die fachlichen Voraus­

setzungen für die ausgeschriebene Stelle erfüllt und gleichzeitig das

Sozialverhalten testen. Das klingt ein bisschen nach Versuchskaninchen im

Labor – ist aber eine ganz nützliche Sache, wenn die Personalverantwortlichen

aus einer Vielzahl von Bewerbern die raussuchen müssen, die am besten zum

Unternehmen passen. Gerade in den Bereichen Finanzen und öffentliche

Verwaltung sind AssessmentCenter oft Teil des Bewerbungsprozesses. Als

Schüler, der sich zum ersten Mal in einer Bewerbungsphase befindet, schreckt

dich die Aussicht auf ein AssessmentCenter vielleicht erstmal ab. Verständ­

lich, es klingt ja auch ganz schön kompliziert. Deshalb nennen wir das ganze

doch einfach mal „Bewerbertag“ beziehungsweise „Bewerbertage“. Was an­

deres ist es nämlich nicht. Wie genau diese Tage aussehen, bestimmt jedes

Unternehmen selbst. Den einen allgemeinen Ablauf gibt es nicht. Aber es gibt

ein paar Aufgaben, die fast immer dazugehören und einzeln betrachtet schon

nur noch halb so wild aussehen.

Vorstellungsrunde

Meist das klassische „Wer bist du? Was machst du? Wo kommst du her?“

Vielleicht gibt es auch schon gleich eine Partnerübung, bei der ihr euch ge­

genseitig vorstellen sollt. Drücken bringt nichts, jeder ist dran. Und geh davon

aus, dass du von der ersten Minute an unter Beobachtung stehst. Oder sogar

noch früher, denn jetzt sind wir wieder beim offenen Fenster. Auch das kann

schon ein kleiner Test sein. Traut sich jemand, das Fenster zu schließen? Oder

wird nur geschimpft?

Vortrag

Du bekommst ein Thema und eine Zeitvorgabe,

in der du zu diesem Thema

eine kurze Präsentation vorbereitest und diese dann vor der Gruppe vorstellst.

Gruppendiskussion

Hier geht´s ums Gemeinsame.

Für die Gruppendiskussion gibt es ein Thema,

zu dem dann nicht lautstark gestritten, sondern sachlich ein Standpunkt ver­

treten werden soll. Die Anderen ausreden lassen, sich aber trotzdem aktiv be­

teiligen und vernünftig argumentieren, bringt Pluspunkte. Gruppendiskussion

für Fortgeschrittene: Das Thema muss/darf selbst gewählt werden. Auch hier

wird schon geguckt, wer sich wie einbringt und wer sich bockig in die Ecke

setzt, wenn es nicht nach seinem Willen geht.

Gruppenaufgabe

Diese ist ähnlich wie die Gruppendiskussion.

„Sie haben 30 Minuten Zeit, um

aus einem Stapel Zeitungen eine stabile Brücke zu bauen.“ Scheint ganz ein­

fach? Oder unmöglich? Egal. Wichtiger als das Ergebnis ist das Miteinander!

Nichts für Einzelkämpfer – Personaler schätzen Teamfähigkeit.

Rollenspiel

Mit einem anderen Bewerber oder einem der Personaler wird eine Situation

simuliert. Die kann aus dem Berufsalltag stammen – ein „Kunde“ beschwert

sich – oder etwas ungewöhnlicher ausfallen: „Sie haben meinen Schuh ge­

stohlen!“. Wichtig ist, dass du mitspielst. Albern rumkichern kannst du später,

wenn du deinen Freunden erzählst, wie es war. Übertriebene Schauspielerei

ist aber ebenso fehl am Platz. Es geht nicht um einen Oscar, sondern um

Einfühlungsvermögen, Kommunikationsund Konfliktfähigkeit.

Assessment-

Center –

deine Chance

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Du sitzt mit den anderen Bewerbern, also den Konkurrenten um den

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begehrten Ausbildungsplatz in einem Raum, und wartest auf den Start

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des AssessmentCenters(AC). Was genau das sein soll, weißt du gar nicht,

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und du kannst da jetzt auch nicht drüber nachdenken, denn du frierst – es

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ist nämlich verdammt kalt draußen und die Fenster sind

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sperrangelweit auf. Das kann natürlich daran liegen, dass man vergessen

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hat, sie zuzumachen, oder es ist bereits Teil des AC.

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