WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 42016
Foto: Manuela Müller
Öffentlicher Dienst
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Arbeiten in der Arbeitsagentur
Aufgaben:
Fachangestellte für Arbeitsmarkt
dienstleistungen informieren und beraten Kun
den, bearbeiten Anträge auf Leistungen und über
nehmen interne Serviceaufgaben.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Büroarbeit, Datenverarbeitung
und Gesetztestexte, die es in sich haben – der ei
nen Leid, der anderen Freud. Wenn Letztere dann
noch gut organisiert und gewissenhaft arbeiten,
gern mit Menschen umgehen und Spaß an immer
neuen Arbeitsbereichen haben, sind sie die gebo
renen Fachangestellte für Arbeitsmarktdienst
leistungen.
Chancen:
Teamleiter, Bereichsleiter oder – nach
Anschluss eines Studiums – auch der Wechsel
in die Arbeitsvermittlung sind innerhalb der
Agentur möglich. Alternative Arbeitgeber
sind Verwaltungen anderer Bereiche, wie
Krankenkassen beispielsweise.
Fach-
angestellte für
Arbeitsmarkt-
dienstleistungen
(m/w)
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Die Bundesagentur für Arbeit ist eine Institution, die Leistungen für den Arbeitsmarkt erbringt. Das heißt, dass früher oder später jeder mal mit ihr in Berührung
.
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kommt. Auf der Suche nach Arbeit oder auf der nach Arbeitnehmern, beim Wunsch, sich weiterzubilden, bei der Anmeldung zum Kindergeld, oder auch,
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wenn es um die Berufswahl geht – wie bei der 19jährigen Nele. Sie hat dabei nicht nur eine gute Beratung, sondern auch gleich den passenden Beruf für
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sich gefunden, und zwar direkt vor Ort: Sie hat sich nämlich für die Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Agentur
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für Arbeit in Erfurt entschieden.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
„Als ich den Termin bei der Berufsberatung hatte, wusste ich nicht, welcher
Beruf für mich passen könnte.
Wir haben nach meinen Interessen geschaut.
Ich wollte etwas, wo ich mit Menschen zu tun habe, Verwaltung hat mich aber
auch interessiert. Die Beraterin hat mich dann auf den Beruf der Fachange
stellten für Arbeitsmarktdienstleistungen gebracht. Das war die richtige
Kombination und auch die vielen verschiedenen Arbeitsbereiche haben mich
überzeugt“, erzählt Nele. Die Beratung selbst gehört übrigens nicht zu dem
Arbeitsfeld in diesem Beruf dazu, genauso wie die Arbeitsvermittlung. „Meine
Arbeit findet eher in der Sachbearbeitung statt.“ Für die Ausbildung musste
sich Nele frühzeitig bewerben, denn es gehört ein längerer Bewerbungs
prozess mit einem Einstellungstest, AssessementCenter und Vorstellungs
gespräch dazu. Nele hat alles erfolgreich absolviert und startete im August
letzten Jahres mit der Einführungswoche in ihre insgesamt dreijährige
Ausbildung. „Da lernt man die Agentur genau kennen, besucht die einzelnen
Abteilungen und die Gewerkschaften. Außerdem gibt es Schulungen und
Trainings, zum Beispiel zur Kommunikation, und auch schon ein bisschen
Theorie.“ Nach diesem ersten Block ging es weiter in der Berufsschule. Hier
stehen Rechtslehre, Sozialkunde, Deutsch und Datenverarbeitung im Mittel
punkt. Auf die Berufsschulwochen folgten Lernmodule, eine Art Berufsschule
direkt bei der Agentur, und schließlich der erste Praxiseinsatz. „Ich finde es
gut, dass man so schon ein bisschen vorbereitet ist auf das, was einen bei der
Arbeit erwartet. Gerade die Lernmodule helfen, die Theorie aus der Berufs
schule noch zu festigen, bevor man sie anwenden muss.“ Die ersten fünf
Wochen der Praxisausbildung wurde Nele in der Eingangszone der Agentur
eingesetzt. „Hier geht es nicht nur um den Empfang der Kunden. Viele Anlie
gen werden direkt bearbeitet, zum Beispiel Antragsannahme, Terminvergabe,
Datenerfassung und Rechtsauskunft.“ Nele hat dabei zunächst viel zugeschaut
und kleine Arbeiten übernommen. „Man braucht Fachwissen aus den ver
schiedensten Bereichen, das ist am Anfang ganz schön viel, zumal man gleich
mit den Kunden zu tun hat, die haben nicht immer gute Laune und Geduld –
Spaß gemacht hat es trotzdem von Beginn an.“ Während ihrer Ausbildung
lernt Nele verschiede Abteilungen kennen. Momentan ist sie im operativen
Service, das heißt in der Leistungsabteilung, wo sie Arbeitslosengeldanträge
bearbeitet. „Wenn Kunden die Anträge abgegeben haben, gebe ich die Daten
in die endsprechenden Computerprogramme ein und prüfe, ob alles vollstän
dig ist und die gesetzlichen Rahmenbedingen eingehalten wurden.“ Dazu ar
beitet sie hauptsächlich mit dem Sozialgesetzbuch. „In die Gesetzessprache
muss man sich erstmal hineinfinden und verstehen, welche Paragraphen mit
einander verknüpft sind. Außerdem muss man immer die Gesetzesänderun
gen im Blick haben – so vielfältig wie die Einsatzgebiete sind, ist eben auch
das Wissen, das man für diesen Beruf braucht. Aber genau das ist es, was ich
daran so schön finde, es wird nie langweilig und man lernt unheimlich viel.
Ich freue mich schon auf die Bereiche, die noch kommen, wie die Kinder
geldstelle und das Service Center.“ Nach ihrer Ausbildung hat Nele gute Chan
cen auf eine Übernahme. Allerdings kann es sein, dass sie dafür umziehen
muss. „Als Bundesagentur ist die Arbeitsagentur kein regionaler Arbeitsgeber.
Man wird dann dort eingesetzt, wo der Bedarf am größten ist, das kann Erfurt
sein, aber auch Hamburg oder München.“ (mü)